Zuwendungsorientierte Pflege
Nach dem Vorbild von Yves Gineste und Rosette Marescotti
Der Franzose Yves Gineste hat gemeinsam mit seiner Frau Rosette Marescotti (s. Foto) Pflegeformen entwickelt, die durchgehend auf der „Philosophie des Menschseins“ (Humanitude) beruhen. Während diese, aus der Praxis heraus entwickelte Methodik in Frankreich, Kanada und der Schweiz seit einigen Jahren bereits mit großem Anklang vermittelt wird, ist sie in Deutschland noch kaum bekannt.
Kongress-Termine in 2013 Zuwendungsorientierte Pflege - Ein Gewinn für alle!26. Februar, Altenpflege-Kongress in Köln, 10. April, Altenpflege-Kongress in Nürnberg, 25. April, Altenpflege-Kongress in Hannover. Kongressinformationen Die Pflegemethodik "Humanitude" nach Gineste/Marescotti stellt die Beziehung zum Menschen in den Vordergrund. Bevor Pflegehandlungen erfolgen, muss eine Vertrauensbasis auf der Beziehungsebene hergestellt werden. Wie das gelingt und welche verblüffenden Erfolge mit dieser Methodik erreicht werden können, wird an Hand von Videoaufzeichnungen und Erfahrungen veranschaulicht. Von diesem Ansatz profitieren alle, Pflegende ebenso wie Gepflegte. Humanitude erzeugt ein gesundes Klima des Miteinanders auf Augenhöhe. Referenten: Altenpflegerin, Heimleiterin, erste deutschsprachige Humanitude-Trainerin. Sie führte diese Pflegemethodik in der eigenen Einrichtung ein. (Termine Nürnberg und Hannover) Norbert Höfer Altenpfleger z.Z. tätig in der ambulanten Pflege, Dipl.Theologe, Humanitude-Ausbilder (Termin Köln) Adelheid von Stösser Krankenschwester, Lehrerin für Pflegeberufe, Autorin und Fachfrau für Qualitätsstandards in der Pflege, Vorsitzende des Pflege-Selbsthilfeverbands +++ Deutschland Premiere am 22.April 2010 +++ Fachpresse in Deutschland bringt erste Hinweise:Heilberufe 2/2007 Zeit für Zuwendung, Rosemarie Friemel-Liétard im Interview Altenpflege 2/2013 , Der kleine Unterschied, Adelheid von Stösser |
Information über die Organisation und Implementierung
In 2005 wurde Gineste von der Regierung Québec (Kanada) beauftragt, die erste Phase der Transformation von Pflegeheimen in "Orte des Lebens" einzuleiten. Siehe dazu eine Übersetzung von Auszügen der wissenschaftlichen Evaluation im Universitätszentrum in Quebec.
Im Vordergrund steht die Qualität menschlicher Beziehungen, durch die Art jemanden anzusehen, zu berühren oder mit ihm zu sprechen.
Die Resultate dieser Methodik sind beeindruckend, sie reichen von einer bis zu 95%igen Verringerung krankhafter Unruhe bei dementen Menschen, über den friedlichen Ablauf kritischer Pflegeakte (Waschen, Essen, Anziehen), bis zur starken Verringerung von Bewegungslosigkeit, Verhütung von Bettlägerigkeit und der Aufrechterhaltung einer non-verbalen Kommunikation, siehe Tabelle aus IPRIM Studie
Unser Mitglied Rosemarie Friemel-Lietard, hat dieses Konzept bei ihren Internetrecherchen auf französischen Seiten entdeckt und den Kontakt hergestellt.
Lesen Sie das Interview mit ihr in der Zeitschrift Heilberufe: Zeit für Zuwendung
Yves Gineste hatte einige Mitglieder des Pflege-SHV am 3. März 2007 zu einem Einführungskurs nach Frankreich eingeladen und sein Interesse an einer Zusammenarbeit mit uns bestätigt. Lesen Sie hier den Bericht
Unsere Bemühungen einen Verlag zu finden für das Buch Humanitude (Menschsein), in dem die diesem Konzept zugrunde liegende Philosophie beschrieben wird, hatte keinen Erfolg. Die angeschriebenen Verlage bezweifelten, damit in Deutschland einen ähnlich großen Zuspruch wie in Frankreich erzielen zu können. Norbert Höfer hat das gesamte Werk übersetzt, jedoch ist diese Übersetzung nicht lizensiert.
In der Ausgabe 10/2008 der Zeitschrift Altenpflege informiert Herr Höfer, der an der GM Schulung in Frankreich teilnimmt, über das Besondere dieser Methodik. Lesen Sie hier seinen Beitrag Auf Augenhöhe
Während das französische Pflegekonzept Gineste-Marescotti hierzulande noch eher Befremden auslöst und Reaktionen wie: "Es mangelt nicht an guten Konzepten sondern an der Umsetzung", weiß man in Frankreich und französisch sprechenden Nationen den Wert dieses Ansatzes mehr und mehr zu schätzen. Presse und Fernsehen berichten regelmäßig über an Wunder gleichende positive Veränderungen in den Pflegeheimen und Krankenhäusern, die diese Methodik eingeführt haben. Ärzte und Pflegepersonal sind begeistert über die enorme Wirkung und die durchgehende Verbesserung der Begegnungsqualität.
Rosemarie Friemel-Liétard hat einige Fernsehbeiträge, die wir hier vorstellen, sequenzweise für Sie übersetzt.
- Übersetzung zum Filmbeitrag in einer Reportage während der Mittagnachrichten des 1. französischen Fernsehprogramms TF 1, am 3.1.2008
- Die beliebte Tageszeitung LeParisien
berichtet am 5. Sept. 2007 - Bilder und Kommentare aus einer Sendung vom 11.04.2008
Video ansehen - Bilder und Kommentare aus einer Sendung vom 11.09.2008
- Fernsehreportage vom 21.09.2008, Sendung zum Welt-Alzheimertag
- Boris Cyrulnik in einem Vidéo über das Konzept Gineste-Marescotti
Im Juni 2008 wurde die Pflegekonzeption von Gineste-Marescotti auf einem medizinischen Kongress in Paris, als wirksame Methodik "nicht medikamentöser Behandlungsansätze der Alzheimerkrankheit", gewürdigt. Die Staatssekretärin Valerie Letard, lobte die Pioniere und ihr Werk und will sich dafür einsetzen, dass diese Methodik zum Standard für die Behandlung und Pflege von schwerkranken und alten Menschen wird.
Regine Hofmeister, hat im März 2011 an einer 4 tägige Fortbildung in einer Einrichtung in Frankreich teilgenommen, die das Konzept eingeführt hat und darüber diesen Bericht verfasst.
Französisch sprechende Interessenten finden weitere Informationen zum Pflegekonzept und der Institution Gineste-Marescotti unter: