Unterstützung für Pflegende
Der Pflege-SHV setzt sich dafür ein, dass Pflegende geeignete Unterstützung erhalten, um die oft schwierigen Situationen und Erlebnisse besser handhaben und verkraften können.
Mehr als 70 Prozent pflegebedürftiger Menschen werden von Angehörigen in der häuslichen Umgebung betreut. Nicht selten bis zur völligen Erschöpfung und familiären Zerrüttung, so dass gegen Ende dann oft die Reisleine gezogen wird, und das pflegebedürftige Familienmitglied die letzten Lebenswochen im Heim verbringen muss. Doch auch die Fachleute in den Einrichtungen und bei den Pflegediensten, benötigten Hilfe um den Hilfebedürftigen eine wirkliche Hilfe sein zu können. In allen Fällen, in denen es zu Gewalt zwischen Pflegenden und zu Pflegenden kommt, zeigen sich die gleichen Muster: nicht verarbeiteter, aufgestauter Ärger, Frust, Überforderung bis hin zu Erlösungsphantasien. Manche neigen zu Aggression, andere zu Depression, Resignation und Burnout.
Vor allem fehlt es an Aussprachemöglichkeiten, sowie an helfenden Händen, an genügend geeignetem Personal, um den Bedürfnissen der Kranken gerecht werden zu können. Wer am Personal spart, spart an der falschen Stelle. Und wer sich als Arbeitgeber in der Pflege nicht dafür interessiert, wie die Mitarbeiter mit den Anforderungen klar kommen, dem müsste die Erlaubnis entzogen werden. Ausreichendes, geeignetes Personal, sowie Hilfe für die Helfer, sind darum wichtige Anliegen unsers Vereins und eine Grundvoraussetzung für menschenwürdige Pflege.
Wodurch soll das Ziel erreicht werden:
- Zuhören – telefonische oder schriftliche Rückmeldungen und Empfehlungen geben
- aktives Einmischen mit dem Ziel, Abhilfe zu schaffen, je nach Situation. Stellungnahmen verfassen
- Erfahrungsaustausch mit anderen Betroffenen oder Fachleuten anregen (Forum, Stammtische bzw. Pflege-TREFF)
- Professionelle Hilfe – Helfer vermitteln.
Was wurde bisher unternommen/erreicht (Stand Oktober 2010):
- Ungezählte Stunden zugehört und beraten.
- In besonderen Einzelfällen wurden Pflegebedürftige und Angehörige aufgesucht, um die Situation vor Ort besser beurteilen zu können.
- Begleitung einzelner Angehörigen zu schwierigen/wichtigen Gesprächen
- Kontakte vermittelt, vor allem zu Mitgliedern, die in einer ähnlichen Situation sind
- Hunderte von E-Mails und Stellungnahmen verfasst (siehe einzelne Beispiele auf der Homepage)
- Austausch im Forum angeregt - Pflege-Stammtische in Stuttgart und Köln organisiert